Jahresbericht des Vorsitzenden des Evangelischen Sängerbundes e.V. für das Jahr 2013 auf der Bundeshauptversammlung am 24. Mai 2014 in Wuppertal
Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. So lautete die Losung des Jahres aus dem Brief an die Hebräer 13,14. Auch diese Losung wurde von unserem Musikreferenten Thomas Wagler vertont und von der Volks- und Schriftenmission Lemgo-Lieme gedruckt. An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Hans Greiff bedanken.
Wir haben hier keine bleibende Stadt. Das heißt: nichts in dieser Welt ist auf Dauer. Alles ist vorläufig. Alles ist ein Provisorium. Auch der esb. Doch im Volksmund heißt es: nichts ist so haltbar wie ein Provisorium. Unser Provisorium, der esb ist bereits seit 1898 im missionarischen Dienst. Die Verkündigung des Evangeliums in die Herzen der Menschen war, ist und bleibt die Motivation der chorischen und musikalischen Arbeit. Jedenfalls sollte sie das sein, im Blick auf die Menschen, die durch den Glauben an Jesus Christus gerettet werden.
Das erinnert mich an die Erzählung über eine Rettungsstation für Schiffbrüchige. An einer Küste werden immer wieder Schiffbrüchige angespült. Denn das Meer ist gefährlich. Menschen haben sich gefunden, diese Schiffbrüchigen zu retten. Viele werden gerettet. Die Arbeit findet Wohlgefallen bei allen Menschen, die von der Rettungsarbeit hören. Das Team der Retter wird finanziell und personell unterstützt. Es werden sogar Überschüsse erwirtschaftet. Aus dem Überschüssen wird nun ein Clubhaus gebaut und gemütlich eingerichtet. Die „Clubmitglieder“ fühlen sich wohl. Nun sind immer weniger Clubmitglieder noch bereit, das Clubhaus zu verlassen, um Schiffbrüchige zu retten. Zwar gibt es immer noch viele Schiffbrüchige an dieser Küste, die auf Rettung hoffen. Doch die eigentliche Aufgabe übernehmen nun nicht mehr die Clubmitglieder, sondern andere. Ab und zu erinnern sich die Clubmitglieder noch an die Anfänge ihrer Arbeit. Doch werden sich die „Clubmitglieder“ wieder ihrer eigentlichen Arbeit zuwenden?
Im Jahre 1898 hat der esb seine missionarische Arbeit aufgenommen in dem Bewusstsein der Erlösung durch das Kreuz und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, die dem „Volk ins Herz zu singen“ sei. 115 Jahre später gilt es noch immer den Menschen diese frohe Botschaft musikalisch zu bezeugen, damit der Glaube erweckt und gestärkt wird und die Menschen so gerettet werden und auf Hilfe und Bewahrung nicht vergeblich hoffen. Dazu ist es wichtig, dass „gemütliche Clubhaus“ zu verlassen und dem eigentlichen Auftrag nachzukommen. Dass der esb weder in den einzelnen landeskirchlichen Gemeinschaften und in Gnadau dazu kein musikalisches Monopol mehr besitzt, beklagen manche als Verlust. Doch viele sind auch gewillt, darin eine neue Chance zu sehen. Ich nenne nur das Stichwort: esb-netzwerk und verweise auf den Leitartikel in der neusten Ausgabe von „esb-netzwerk – Singt dem Herrn“.
Personell hatte sich eine Veränderung ergeben. Seit dem 1. April 2014 gibt es einen neuen Mitarbeiter in der Buchhaltung. Aus persönlichen Gründen hatte die langjährige Mitarbeiterin Andrea Schmitt gekündigt. Wir sind sehr dankbar für ihren großen Einsatz zum Wohle des esb und wissen uns auch weiterhin gegenseitig verbunden. Der neue Buchhalter ist Jonathan Erler. Er war Kassenprüfer für das Jahr 2013 und wurde Buchhalter im Jahr 2014. Es gibt also berufliche Aufstiegschancen und Perspektiven im esb.
Über die Entwicklung der Mitgliederzahlen werden wir zu einem späteren Zeitpunkt informieren, ebenso über die Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Beitragserhöhung.
Gerne verweise ich darauf, dass die Begleit-CDs zum Gemeinschaftsliederbuch „Jesus unsere Freude“ und zum Beiheft „Singt das Lied der Freude – Band 2“ sich weiterhin großer Beliebtheit erfreuen und gerne gekauft werden.
So schaue ich zuversichtlich in die Zukunft, bin bereit mit Euch das „Clubhaus zu verlassen“ und den Dienst am Evangelium nicht ruhen zu lassen. Möge Gott seinem „Provisorium“ esb weiterhin Freude zum missionarischen Zeugnis und Dienst geben – zur Ehre Gottes und zur Rettung der „Schiffbrüchigen“. Vielen Dank!
Pfarrer Uwe Hasenberg, Bundesvorsitzender